Yayoi Kusama und der Riesenkürbis

Das in den Kensington Gardens präsentierte Werk ist Kusamas bisher höchste Kürbisskulptur aus Bronze. Pumpkin (2024) wird prominent nahe des Round Pond aufgestellt. Digitales Rendering, 2024, © YAYOI KUSAMA, Courtesy Ota Fine Arts, Victoria Miro, und David Zwirner

Ort des Geschehens: The Round Pond, Kensington Gardens, London. Am 9. Juli wird dort eine neue großformatige Skulptur von Yayoi Kusama enthüllt. „Pumpkin“, den riesigen Kürbis aus Bronze mit Maßen von 6 Metern Höhe und einem Durchmesser von 5,50 Metern zieren Kusamas typische schwarze Punkte. Zu sehen ist das jüngste Werk der 1929 geborenen japanischen Künstlerin von 9. Juli bis 3. November 2024.

Pumpkin (2024) markiert Kusamas Rückkehr in die Serpentine Gallery, wo 2000 ihre erste Retrospektive in Großbritannien stattfand und Gemälde, Collagen, Aquarelle, Skulpturen, Dokumentationen von Performances sowie Filme zu sehen waren, die sich allesamt mit ihren Obsessionen befassten: Punkte, Netze, Essen und Sex.

Auf den Punkt gebracht

Das in den Kensington Gardens präsentierte Werk ist Kusamas bisher größte Kürbisskulptur aus Bronze und wird prominent nahe des Round Pond aufgestellt. Aus einer Vielzahl von Blickwinkeln sichtbar wird das Riesenfruchtgemüse einen spannenden Dialog mit der Parklandschaft eingehen.

In ihrer acht Jahrzehnte währenden Karriere hat Yayoi Kusama ein einzigartiges und vielfältiges Werk geschaffen. Ihr Werk umfasst diverse Medien und bekannt für den charakteristischen Einsatz von Motiven wie Tupfen und Kürbisse. Foto: Noriko Takasugi

Bekannt für ihre immersiven Installationen, großformatigen Skulpturen und komplizierten Gemälde verwendet Yayoi Kusama in ihren Arbeiten häufig den japanischen Kabocha bzw. Kürbis. Seit 1946 haben Kusamas Kürbisse viele Formen, Farben und Formen angenommen, deren Oberfläche aber ist durchwegs mit den charakteristischen Tupfen bedeckt.

Kusamas Beziehung zum Kabocha geht auf ihre Kindheit zurück: Ihre Familie züchtete die Samen der Pflanze und das Elternhaus war von Kürbisfeldern umgeben. Häufig ersetzen Kürbisse auch ihre Selbstporträts. Kusama bewundert diese Pflanze für dessen Alltäglichkeit, Robustheit und deren einzigartige, oft humorvolle Form.

Kürbisse sind mir seit meiner Kindheit ein großer Trost, sie sind so zart anzufassen, so ansprechend in Farbe und Form. Sie sind bescheiden und amüsant zugleich und erzählen mir von der Freude am Leben.

Yayoi Kusama

Kunst im öffentlichen Raum

Seit der Eröffnung im Jahr 1970 engagiert sich Serpentine dafür, Kunst aus dem traditionellen Galeriekontext herauszuholen und in die umgebende Landschaft zu integrieren, um Künstlern die Möglichkeit zu bieten, sich mit der unmittelbaren Umgebung der Kensington Gardens auseinanderzusetzen.

Im Jahr 2000 entstand erstmals der Serpentine Pavilion nach Plänen von Zaha Hadid und wurde bis heute von einigen der bekanntesten internationalen Architekt:innen errichtet. Der Entwurf des diesjährigen Pavillons stammt vom koreanischen Architekten Minsuk Cho und dessen Büro Mass Studies: The Archipelagic Void ist von 7. Juni bis 27. Oktober 2024 in Serpentine South begehbar. Der Serpentine Pavilion bietet eine partizipative öffentliche und künstlerische Plattform für die bahnbrechenden, interdisziplinären Gemeinschafts- und Bildungsprogramme der Londoner Serpentine Gallery.

Namensgeber der Serpentine Gallery, einem klassizistischen Bau des Arts Council of Great Britain, ist der 1730 angelegte, 11 Hektar große See, der im Londoner Hydepark und Kensington Gardens liegt.

Serpentine präsentiert seit mehr als einem halben Jahrhundert Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und kulturelle Veranstaltungen. Zu sehen ist eine breite Palette von aufstrebenden Künstlern bis zu international bekannten bildenden Künstlern, Schriftstellern, Wissenschaftlern, Denkern und kulturellen Vordenkern unserer Zeit.

Serpentine verfügt in den Londoner Kensington Gardens über zwei Standorte, Serpentine North und Serpentine South, und bietet einem breiten Publikum ganzjährig ein kostenloses Programm mit Ausstellungen, Architekturpräsentationen, Bildung, Live-Events im Park und in der Galerie.
www.serpentinegalleries.org

Yayoi Kusama
wurde 1929 in Matsumoto, Japan geboren und lebt und arbeitet in Tokio. Sie gilt als eine der berühmtesten Künstlerinnen unserer Zeit. In ihrer acht Jahrzehnte währenden Karriere hat sie ein einzigartiges und vielfältiges Werk geschaffen. Bekannt für ihre charakteristischen Motive wie Tupfen und Kürbisse, umfasst Kusamas außergewöhnliches künstlerisches Schaffen diverse Medien wie Malerei, Zeichnung, Collage, Skulptur, Performance, Film, Druckgrafik, Installationen sowie Literatur, Mode (vor allem ihre Zusammenarbeit mit Louis Vuitton in den Jahren 2012 und 2023) und Produktdesign.
www.yayoi-kusama.jp

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